Was ist Ressourcenverteidigung?
Wir kennen das, wenn ein Hund sein Futter, Spielzeug oder seine Bezugsperson vor anderen Menschen und/oder Hunden verteidigt, dann kann es auch in Hundegruppen mal schnell zu einer gehörigen Auseinandersetzung kommen oder eventuell sogar im eigenen Haushalt. Der Endeffekt sieht für den Hund meist nicht rosig aus und endet in räumlicher Trennung von seinem geliebten Menschen oder seinen geliebten Artgenossen. Das muss nicht sein!
Hat Ressourcenverteidigung etwas mit Dominanz und Rangordnung zu tun?
Diese Verteidigung von Dingen/Ressourcen – die sogenannte „Ressourcenverteidigung“ ist ein weit verbreitetes Phänomen und Verhalten unserer Hunde – nicht mit einer Verhaltensstörung zu vergleichen.
Das Verteidigen einer Ressource ist im Grunde eine durchaus sinnvolle Sache der Natur. Daher liebe Menschen es handelt sich hierbei nicht um „dominantes oder respektloses Verhalten Eures Hundes“ dem Menschen gegenüber. Auch hat dies nicht ausschließlich was mit Rangordnung zu tun. Auch in „wohlerzogener Hundegesellschaft“ findet man häufige Formen von derlei natürlicher Verteidigung der „geliebten“ Dinge. In Wahrheit sind es meist schüchterne, scheue Tiere, die unterwürfiges Urinieren und ein „nach hinten ausweichen“ zeigen und an mangelndem Selbstvertrauen und auch mangelndem Vertrauen in ihre Umgebung leiden. Auch ist diesen Hunden viel körperliche Berührung oft nicht sehr lieb. Also alles andere als ein dominantes Verhalten in der Hunde- und Menschenwelt. Derlei Dinge sind weder rasseabhängig, noch altersbedingt und sind in allen möglichen Reihen und Lebensgeschichten der Hunde zu finden. Aber welche mögliche Rossourcen gibt es für den Hund (abgesehen dass man soviele Dinge wie Sand am Meer aufzählen könnte).
Man unterscheidet:
Hund – Hund
Verteidigung von Futter/Spielzeug
Verteidigung von Liegeplätzen
Verteidigung von der Bezugsperson
Hund – Mensch
Verteidigung von Futter/Spielzeug
Verteidigung von Liegeplätzen
Verteidigung von der Bezugsperson – bei z.B. Kontaktaufnahme der Bezugsperson mit anderen Fremden bzw. leider auch oft bekannten Menschen…
Aber warum verteidigen jetzt Hunde eigentliche ihre Sachen?
Warum sie das tun ist in einem ganz klaren Satz erklärt:
Nämlich weil Hunde ihre Sachen, die sie liebgewonnen haben – genauso wie der Mensch auch nicht – nicht verlieren möchten, darum werden diese heiß umkämpft und verteidigt um einfach nicht aufgegeben werden zu müssen – ganz einfach und ganz naturgemäß!
Vorbeugung übertriebener Ressourcenverteidigung:
Das Einfachste überhaupt wäre als Mensch dem Hund nicht ein Eindruck zu vermitteln an seinen geliebten Dingen genauso interessiert zu sein wie er selbst. Allein das würde dem Ganzen schon sehr sehr viel Druck nehmen (speziell auch Halter und Hund) Nicht nach alten Mythen gehen und dem armen Vierbeiner z.B. seine Schüssel entreißen um der Boss zu sein!!!! – diese Dinge schlagen leider genau ins Gegenteil um – nämlich eine Forcierung der Ressourcenverteidigung. Weil es ist ja ganz klar wenn keiner Interesse an meinen Dingen zeigt – habe ich auch nichts zu verteidigen – weil mein Gegenüber das ja sowieso nicht will… Auch raten einige Medien mittels „Ressourcenüberflutung“ zu arbeiten – ungeahnt dessen, dass wir dann auch in unserer positiven Verstärkung und Belohnung im Training mit unseren Hunden ein wenig eingeschränkter werden.
Richtiges Training gegen Ressourcenverteidigung:
• Das Training wird systematisch in kleinen Etappen aufgebaut, um den Hund auch auf geistiger und emotionaler Ebene festigen zu können.
• Jetzt geht es schon darum dem Hund zu zeigen um was es eigentlich geht – daher 1. Tauschübung mit belanglosen Dingen – Ding für Ding – „langweiliges Ding – tolles Ding/lustiges Ding“…..
• Das Ganze soll dem Hund einfach Freude bereiten – seine „Gefühlsebene“ ansprechen!
• Der Hund lernt also „Aus“ – etwas „Freigeben“:
Das erlernt er spielerisch, indem man ihn davon überzeugt, dass sein „aus“ – das „Freigeben“ einer geliebten Sache -Spaß bringt durch die positive Verstärkung (wie schon oben erwähnt). Das kann Futter sein oder ein anderes „Lieblingsspielzeug“ usw…
Dabei sollte man aber beachten, dass man den Hund nie überfordert – bei Überforderung würde Stress entstehen und somit die Lernfähigkeit beeinträchtigt werden. Wesentlich ist auch dass man sich dem Hund bzw. seiner „Ressource“ immer in einer gewissen Distanz nähert, welche der Hund auch bereit ist zu verkraften „ohne“ den Beginn einer Verteidigung.
Hat es funktioniert und er versucht nicht um den Gegenstand oder das „Geliebte“ zu kämpfen, können wir dieses Verhalten dann positiv verstärken (Clicker, Leckerli anderes Spielzeug etc.) – was jetzt heißt -der Hund bekommt seine Belohnung! Die Trainingspläne werden dann jeder Situation individuell angepasst – z.B. nach Lerntempo, Heftigkeit und Häufigkeit der Verteidigung einer Ressource des Hundes.
In der Praxis lässt sich das ganz einfach durchführen – bei Bedarf nehmen Sie unsere Hilfe in Anspruch – einfach anrufen – unsere Trainer/Innen und Psycholog/Innen sind gerne bereit Ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.